Schwandorf war eine Eisenbahnerstadt an der Kreuzung der Linien nach Amberg u. Nürnberg, Regensburg - Hof und in Richtung Bayerischer Wald.
Sie hat heute noch einen Bahnhof mit umfangreichen Gleisanlagen zu bieten und besaß ein sehr großes BW, das heute weitgehend zurückgebaut ist. Einige Gebäude sind noch übrig und werden z.T. anderweitig genutzt.
Als Zentrum im Braunkohlengebiet um Wackersdorf, wo bis 1971 noch im Tagebau Braunkohle abgebaut wurde, die in einem Kraftwerk in Schwandorf zur Stromerzeugung genutzt wurde, sind seit dem Ende des "Eisernen Vorhangs" die Bahnlinien rund um Schwandorf wieder interessant geworden.
Seit längerem wird über die Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg - Hof diskutiert um die Verkehrsleistung zu erhöhen.
Die Abbaugebiete der Braunkohle wurden nach und nach renaturiert, was aufgrund der sandigen Böden und der riesigen tiefen Löcher eine Herausforderung war. Es enstand eine interessante Seenlandschaft, die heute als Naherholungsgebiet mit Segelvereinen, Badeseen, Wasserskianlage, Go-Kart-Anlage aber auch Industrieansiedlungen aufwarten kann.
In einem Museum wird an die Geschichte des Braunkohlenabbaus erinnert. Im Freigelände sind u.a. einige Ausstellungsstücke zu sehen.
Ausstellungsstücke des Museums über den Braunkohleabbau in Wackersdorf
Leider finden sich immer wieder Vandalen, die die Glasscheiben einwerfen müssen.
Anstelle des Sees befand sich hier einmal der Tagebau mit bis zu 70 m Tiefe.
Dieser Zug heißt "Albert Einstein" und fährt von München über Regensburg u, Schwandorf nach Prag.
Die Zustiegsmöglichkeit im Personenverkehr wurde 2001 geschlossen.
Während ich noch auf einen Regio-Shuttle der Oberpfalzbahn warte, kommt von der anderen Seite plötzlich ein Güterzug, geführt von einer Rangierlok BR 294.
Nachdem der Zug mir die Aussicht versperrt, entschliesse ich mich zu einem Standortwechsel.
Offensichtlich hat die Lok den Containerzug vom Industriepark Wackersdorf (ehemaliges WAA-Gelände) über das im oberen Bild von rechts kommende Gleis geholt und setzt nun um, damit die Fahrt Richtung Schwandorf weitergehen kann.
Das untere Bild zeigt das Anschlussgleis (links mit den Lichtmasten) und die Hauptstrecke nach Schwandorf.
Sogar die Lichtmasten stehen noch!
weiß, grünweiß, 2 x rotweiß, 1 x blau, mehr Farbe geht kaum
Es handelt sich um den Zug "Franz Kafka" von Prag nach München. Er bekommt in Schwandorf eine Lok am anderen Ende, die ihn bis Regensburg zieht. Dort ändert sich nochmals die Fahrtrichtung, diesmal bringt ihn eine E-Lok nach München.
Auf den "Sommerfotos" sieht man den Gegenzug München - Prag "Albert Einstein".
Im Bahnhof Bodenwöhr
Das Stellwerk wird nicht mehr gebraucht und wurde zu einem Wohnhaus umfunktioniert und mit Solaranlage und einem großen Wintergarten ergänzt.
Südlich von Schwandorf liegt eine Müllverbrennungsanlage, die für einen Bereich von Weiden bis Regensburg für die Müllentsorgung zuständig ist und wo die Anlieferung großteils per Bahn erfolgt. Müllfahrzeuge bringen ihren Inhalt zu Müllumladestationen, wo sie in die grünen Müllcontainer gepreßt werden. 2 Ganzzüge bringen die Container täglich zur Verbrennungsanlage nach Schwandorf.
Der Container rechts unten steht noch auf dem Waggon, der Container in Bildmitte wird gerade ans Haus geschoben, wo ein Druckzylinder, dessen Stange rechts neben dem Schaltkasten zu sehen ist, für die Entleerung sorgt.
Die Besucher, selbstverständlich mit Helm, recken die Hälse angesichts der Dimensionen.
Die Klappen rechts dienen dem Einfüllen des per Bahntransport angelieferten Mülls. Ganz oben am Bildrand sitzt der Kranführer, der das Verbrennungsmaterial durchmischt, bevor es in die Verbrennungslinien gelangt.